Textbeispiel
Tafel 2 Die Sonne bestimmt unsere Zeit
Unser
Zeitempfinden wird vor allem durch das Erleben von Tag und Nacht
bestimmt. Morgens sagt man: »Die Sonne geht auf«, und abends sagt
man: »Die Sonne geht unter«. Diese Ausdrucksweise stammt noch aus
einer Zeit, in der man davon ausging, dass die Erde eine Scheibe sei
und die Sonne über ihr auf- und untergehe. Seit Kopernikus
(1473-1543) weiß man, dass sich nicht die Sonne um die Erde bewegt,
sondern die Erde um die Sonne.
Eine
Erdumdrehung dauert 24 Stunden. Der Teil der Erde, der der Sonne
zugeneigt ist, wird von dieser beschienen – auf diesem Teil der Erde
ist Tag. Entsprechend ist die Erde in 24 Zeitzonen eingeteilt, in
denen es von Ost nach West jeweils eine Stunde später ist. Das hat
zur Folge, dass es in Amerika beispielsweise 15. Juni spät abends
ist, während in Deutschland bereits der Morgen des 16. Juni
angebrochen ist.
Die
Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter beruhen darauf,
dass die Umdrehungsachse der Erde in einem schrägen Winkel zur Sonne
geneigt ist. Dadurch verschiebt sich täglich ein wenig die Neigung
der Erde gegenüber der Sonne und damit die Dauer der Besonnung. Nach
ungefähr 365 Tagen (= 1 Jahr) wiederholt sich der ganze Ablauf der
Jahreszeiten.
In der
Antike wurde durch Sonnenuhren die wahre Ortszeit bestimmt. Der mit
dem Lauf der Sonne wandernde Schatten eines Stabes (Gnomon) zeigt
auf einer Skala die Stunden an. Dabei wandert der Schatten immer
nach rechts, also in unserem Uhrzeigersinn. Die Zeigeruhr wurde im
14. Jahrhundert erfunden. Der Zeiger bewegt sich ebenfalls nach
rechts. Damit wird der Lauf des Schattens
nachgebildet. |